Biografische Offenheit

Folie07In diesen ersten Lebensabschnitt ist es für junge Menschen wichtig, das Leben zu entdecken, sich zu emanzipieren, sich beruflich zu entwickeln (Ausbildung/Lehre/Studium), eigene Ziele zu verwirklichen oder zu verwerfen, eine Lebensperspektive zu entwickeln, berufliche Wünsche zu träumen – alles in allem: Vielfach in das eigene Leben zu investieren. Dazu zählt auch das Ausprobieren im Bereich von Freizeit und Hobby, von Beziehungen und Freundschaften. Man ist vor allem gegenwärtig global und mental offen/mobil. Dies sind auch psychologisch gesehen wichtige Entwicklungsschritte zu einem reifen Menschen.

Je jünger Menschen sind, desto weniger kann man von „Milieus“ an sich sprechen, sondern eher von Milieu- und Werteorientierungen. Unser Modell identifiziert ebenfalls nicht die vielfachen Kulturen und Szenen – insbesondere nicht in LFT08 und LFT12. Gemeinsam ist den Typen in diesem Bereich jedoch das Phänomen des Ankommens und Ausprobierens zugleich: Expeditiv-pragmatisch (vgl. die Ausführungen der Shell-Studie 2010) und jugendkulturell-unterhaltungsorientiert.

Das Milieu der Reflexiven Avantgardisten (LFT04) sticht altersmäßig deutlich hervor. Hierbei handelt es sich um einen Lebensstil, zu dem „Offenheit“ im weitesten Sinne dazugehört. Gleichwohl ist es bezüglich der Wechselwirkung des Ausstattungsniveaus mit dem Lebensalter zwangsweise deutlich „älter“ als die benachbarten Jugendmilieus.

Reflexive Avantgardisten (LFT04)

Kulturell geprägte akademische Avantgarde bzw. junger progressiver Mittelstand, Postmodernität, Kreativität und Machbarkeitsdenken, biografisch-berufliche Flexibilität, hohe Aktivität, ausgeprägtes Leistungsstreben, Hochkulturkonsum in Verbindung mit Spannungsmomenten, Authentizität durch Wertigkeit (Markenbewusstsein), Individualität, globalisiertes Lebensgefühl.

  • Junge bis mittlere Altersgruppen (Median: 38 Jahre), Schwerpunkt zwischen 20 und 50 Jahren
  • Höchste und tlw. mittlere Bildungsabschlüsse
  • Überwiegend ledig, teilweise Kinder, Männer überrepräsentiert, 3-4Personen-Haushalte
  • Leitende und qualifizierte Angestellte, Freiberufliche und Selbstständige, teilweise Studierende
  • Mittlere bis höchste Einkommen (altersabhängig)
  • In neuen Bundesländern unterrepräsentiert.

Expeditiv-Pragmatische (LFT08):

Primat des modernen Erlebniskonsums, Innnovation und soziales Eingebunden-sein, moderates Leistungsdenken, pragmatisches Karrieredenken (Generation Y), idealistische Prägung, hohe Anpassungsfähigkeit.

  • Junges Milieu mit Schwerpunkt 20-40 Jahre (Median: 27 Jahre)
  • Überwiegend junge Leute in Ausbildung (Schüler, Lehrlinge, Studierende), Männer überrepräsentiert
  • Vorwiegend Ledige, keine Kinder, Teenager wohnen in 3-4-Personenhaushalte, ab 20 Jahren überwiegend Singlehaushalte
  • Vollzeit berufstätig, breites Tätigkeitsspektrum mit Schwerpunkt IT/Gestaltung/Medien
  • Mittlere Einkommensklassen

Jugendkulturell-Unterhaltungsorientierte (LFT12):

Jugendkulturelle Szenen, teilweise mit Stilprotest, Erlebniskonsum und hedonistische Werte (Vergnügen ohne Verantwortung), Offenheit für neue Entwicklungen als Lebensprinzip, Selbstverwirklichung und Individualität.

  • Jüngstes Milieu im Modell, Schwerpunkt zwischen 14-30 Jahren (Median: 23 Jahre)
  • Vielfach noch schulpflichtig und nicht berufstätig, daher: Schüler, Studierende, Auszubildende, teilweise arbeitslos/arbeitssuchend
  • überwiegend Schüler und Jugendliche im Haushalt der Eltern wohnend: überwiegend ledig, keine Kinder, Männer überrepräsentiert.
  • Niedrigste Einkommen bzw. keine regelmäßigen Einkommen (Schüler).
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