Wie andere Modelle auch, stellt die Lebensführungstypologie ein Gesellschaftsmodell dar, ein Spiegelbild der Sozialstruktur in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2015. Es ist eine sozialwissenschaftliche Arbeits- und Analysehilfe, ein Instrument zum besseren Verstehen der Menschen in ihren milieuspezifischen Einstellungen und Verhaltensweisen.
Gunnar Otte bemängelt, dass der überwiegende Teil der gängigen Lebensstiltypologien nur schwach theoretisch grundiert sind. Innerhalb seiner Grundlagenforschung versucht er, eine theoretische Basis zu entwickeln, um davon ausgehend sein Konzept neu zu strukturieren, Variablen-Kriterien zu entwickeln und das gesamte Modell zu operationalisieren.
In der hier vorliegenden Neumodellierung übernehmen wir die theoretische Basis und stellen die Eckpfeiler dieser Grundannahmen dar. Ein wichtiges Ziel ist, dass Nutzer ein besseres Verständnis für die Ursachen milieuspezifischer sozialer Verhaltensweisen entwickeln. Wer die Dynamik des gesamten Modells versteht, kann auch einzelne Milieus besser erfassen – innerhalb der typischen Milieustruktur als auch im Wechselspiel mit den anderen Milieus im gesamten Modell.
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